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DfB-Pokal-Auftakt: Die Blamagen des BVB in der ersten Runde


DFB-Pokal-Auftakt
Borussia Dortmund und die Pokalblamagen


Aktualisiert am 01.09.2022Lesedauer: 4 Min.
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Die SpVgg Greuth schmiss den BVB 1990 in der ersten Runde des DFB Pokals raus (Archivfoto).Vergrößern des Bildes
Die SpVgg Greuth schmiss den BVB 1990 in der ersten Runde des DFB Pokals raus (Archivfoto).

Wenn der BVB am Freitag im Pokal bei 1860 München antritt, ist ein Sieg Pflicht. Doch Vorsicht: Für den BVB gab's in der ersten Runde manch böses Erwachen.

Borussia Dortmund startet am Freitag beim Drittligisten 1860 München in die Saison. Es ist die Toppartie der ersten Runde im DfB-Pokal. Der BVB gilt als klarer Favorit. Doch Vorsicht: Im Duell David gegen Goliath hat auch die Borussia schon manches Mal den Kürzeren gezogen.

Gemeinhin gilt der DFB-Pokal in den letzten Jahren als der Wettbewerb, der dem BVB so richtig gut liegt. Stolze sechs Mal standen die Dortmunder bei den vergangenen elf Austragungen im Finale. Drei Mal konnte der goldene Pott in den Berliner Nachthimmel gereckt werden. Zuletzt gelang das 2021 unter Edin Terzic. Der damalige Interimstrainer, der jetzt wieder die Verantwortung an der Seitenlinie trägt, krönte sein Engagement vor 14 Monaten mit dem Gewinn des DFB-Pokal. Die Borussia setzte sich mit 4:1 deutlich gegen RB Leipzig durch und damit auch bei der Frage nach Deutschlands Nummer zwei ein deutliches Zeichen.

Nicht wenige träumen davon, dass Edin Terzic nun genau da anknüpft, wo er aufgehört hat. Den 3. Juni 2023 dürften einige Anhänger daher schon rot im Kalender markiert haben, doch bis zum erneuten Finale in Berlin ist es ein weiter Weg. Und vor allem einer, auf dem man als Bundesligist auch die vermeintlich kleinen Gegner in der ersten Runde nicht unterschätzen darf – wie jetzt den nur noch in der Dritten Liga kickenden Traditionsverein 1860 München.

So mancher Erstligist erlebte zum Auftakt schon eine peinliche Pleite und musste in der ersten Runde sang- und klanglos die Segel streichen. Zeiten, die auch die Anhänger des BVB noch allzu gut kennen. Kickers Offenbach, Wattenscheid, Fürth und Wolfsburg II sind einige der Vereine, die man mit einer Pokal-Blamage der Schwarz-Gelben direkt in Verbindung bringt.

Im August 2005 hat es die Schwarz-Gelben bis zum heutigen Tag zum letzten Mal in Runde eins erwischt. Bei Eintracht Braunschweig kassierte die Startruppe um Weidenfeller, Wörns, Dede, Kehl und Koller mit 1:2 eine der blamabelsten Pleiten der Pokalgeschichte, die Trainer Bert van Marwijk eindeutig kommentierte: "Das war eine Katastrophe!"

"Uns passieren immer wieder so dämliche Fehler"

Dabei lief es beim Zweitliga-Aufsteiger für seine Mannschaft zunächst nach Plan, Koller schoss den BVB in Führung – dann fiel nach 35 Minuten das Flutlicht aus. Nach der 13-minütigen Zwangspause schlug der Außenseiter zurück, kaufte den Dortmundern immer mehr den Schneid ab und machte die Sensation sechs Minten vor dem Ende perfekt. Die Eintracht tanzte, während Florian Kringe schimpfte: "Uns passieren immer wieder so dämliche Fehler."

Damals war es gerade einmal vier Jahre her, dass sich der BVB im Pokal ordentlich blamiert hatte. 2001 ging es als Tabellenführer und Titelanwärter samt 100-Millionen-Sturm zur Zweitvertretung des VfL Wolfsburg. Matthias Sammer wollte mit seiner Elf bei den Amateuren im Schongang bestehen, verzichtete zunächst auf einen Großteil seiner Stars und versuchte mit Spielern aus der zweiten Reihe wie Kapetanovic und Krontiris sein Glück. Keine gute Idee: Auf die Führung der Niedersachsen reagierte der Trainer zwar mit der Einwechslung von Amoroso, Rosicky und Koller, doch das war zu spät. Die Wolfsburger schrieben Pokalgeschichte und Sammer bekannte sich auf seine Art schuldig: "Ich habe nichts dagegen, wenn mir die Niederlage zugeschrieben wird." Neun Monate später sollte er den BVB tatsächlich zur Deutschen Meisterschaft führen.

Sammer war indes nicht der einzige Meistertrainer, der im Pokal sein Waterloo erlebte. In der Saison 1996/97 erging es Ottmar Hitzfeld nicht besser, und das sogar noch vor der eigenen Haustür. Beim damaligen Regionalligisten Wattenscheid 09 scheiterte der BVB nach Verlängerung und 120 Spielminuten mit 3:4 – und das als amtierender Deutscher Meister und mit einer mit Europameistern wie Sammer, Kohler und Möller gespickten Elf. Ähnlich krass der sportliche Pokalabsturz im Pokal 1990. Im Juni 1989 war die Borussia unter Horst Köppel noch Pokalsieger geworden; 40.000 Dortmunder hatten Berlin schwarz-gelb eingefärbt. Im gleichen Jahr kam man schon nicht über die zweite Runde hinaus, ein Jahr später dann waren die Gesichter noch länger. Die Spielvereinigung Fürth schaffte als Landesligist 1990 die Sensation und schickte Mill, Rummenigge, Zorc und Co. mit einer 1:3-Pleite nach Hause.

Auch an den heutigen Gegner, den TSV 1860, haben zumindest ältere Anhänger des BVB keine guten Erinnerungen. Auch die Münchner sorgten schon einmal für ein ganz frühes Aus der Borussia im DFB-Pokal. Das war allerdings bereits in der Spielzeit 1963/64 und unter anderen Voraussetzungen: Zwar hatten die Dortmunder im Vorjahr noch das Pokal-Endspiel erreicht, doch das Duell mit 1860 war damals eines zweier Bundesligisten auf Augenhöhe. So war die 0:2-Niederlage gegen die von Max Merkel betreute Truppe um Torhüter Radenkovic für die Eppenhoff-Elf auch keine Peinlichpleite. Gäbe es heute an gleicher Stelle im Stadion an der Grünwalder Straße das gleiche Ergebnis, sähe das allerdings ganz anders aus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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